Am westlichen Rand des Oberstdorfer Talkessels liegt der Ortsteil Tiefenbach, der bis zum Jahr 1972 eine selbständige Gemeinde war.
Die erste urkundliche Erwähnung Tiefenbachs stammt aus dem Jahr 1361. Einen besonderen Ruf hatte Tiefenbach schon zu früher Zeit als Heilbad. Graf Hogo von Montfort baute 1518 sogar ein eigenes Badeanwesen für das Schwefelbad. Bis in die 1930er-Jahre erfreute sich das Schwefelbad großer Beliebtheit. Ein Gutachten des Balneologischen Institutes der Universität München (das Wasser war nicht gesund genug) bedeutete 1960 das Aus für das Schwefelbad.
Einen Meilenstein in der Geschichte Tiefenbachs stellt die Erschließung der Breitachklamm im Jahre 1905 dar, die auf Drängen des damaligen Pfarrers Schiebel verwirklicht wurde.
Während der Gletscherschmelze in der letzten Eiszeit, vor über 8000 Jahren, hat sich die Breitach durch die massiven Felsen gebohrt. Dadurch ist die mit 2,5 km Länge und ca. 150 m Tiefe tiefste Schlucht Mitteleuropas entstanden.
Die Breitachklamm ist zu jeder Jahreszeit einen Wanderausflug wert. Während im Sommer bei schönem Wetter die Klamm im Sonnenlicht funkelt, kann man bei oder nach dem Regen die den Berg herunterstürzenden, tosenden Wasserfälle bestaunen. Im Winter eröffnet sich den Besuchern ein besonderes Schauspiel. Meterhohe Eisvorhänge und schneebedeckte Felsen verwandeln die Breitachklamm bei jedem Sonnenstrahl in ein funkelndes Winter Wunderland. Die gut ausgebauten Wanderwege sind bei jeder Wetterlage begehbar.